Frau am Geländer.
Der NRW-Wirtschaftsblog
Klartext
im Westen

Der perfekte Start ins Berufsleben mit Ausbildungsmöglichkeiten

Von Sabine Verheyen MdEP

Fraktion der Europäischen Volkspartei und Ausschussvorsitzende im EU-Parlament vom Ausschuss Kultur und Bildung (CDU)

Angesichts vielfältiger Ausbildungsmöglichkeiten blickt Sabine Verheyen MdEP im Blog zuversichtlich in die Zukunft der Arbeitswelt.

Der demografische Wandel und die Altersstruktur unserer Gesellschaft beeinflussen die Wirtschaftskraft und die Nachfrage an Fachkräften. Zusätzlich hat die Covid-19 Pandemie dazu geführt, dass weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden als noch vor der Krise. Deswegen ist die besondere Förderung von Auszubildenden wichtiger denn je, denn nur so kann der eklatante Fachkräftemangel verringert, offene Stellen besetzt, die Wirtschaft gestärkt und der soziale Zusammenhalt gesichert werden. Die EU steht für ein lebenslanges Lernen und bestärkt ihre Mitgliedsstaaten in der Förderung und Modernisierung ihrer Bildungs- und Ausbildungsprogramme. Bei der Berufswahlorientierung müssen nun die vielfältigen Chancen einer dualen Ausbildung oder eines dualen Studiums für junge Menschen und ihr Berufsleben betont werden, damit das Angebot auch entsprechend genutzt wird.

Ausbildung als theorie- und praxisorientiertes Lernen

Wer sich ausbilden lässt, der entscheidet sich für ein sowohl theorie- als auch praxisorientiertes Lernen. Neben einer klassischen Ausbildung besteht auch die Möglichkeit eines dualen Studiums mit einer direkten Kombination aus Praxis und Theorie. Somit kann die Berufsausbildung als ersten Grundstein in die Arbeitswelt und in die speziellen Branchen dienen. Sie hält aber weiterhin viele Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten offen und lässt sich leicht an verschiedene Lebensphasen familienfreundlich anpassen. Die Ausbildungsangebote richten sich somit an die gesellschaftliche, digitale und wirtschaftliche Realität, um ein zukunftsfähiges Europa zu ermöglichen.

Die EU fördert Weiterbildungsangebote vor allem über die EU-Kohäsionspolitik und bietet so Angebote für eine wirtschaftliche, soziale und territoriale Weiterentwicklung. Während der Förderperiode von 2014 bis 2020 wurden so die Bildungs- und Ausbildungssysteme in den einzelnen Mitgliedsstaaten modernisiert, erneuert und verstärkt, um bessere und zusätzliche Arbeitsplätze zu ermöglichen. In der jetzigen Förderperiode von 2021-2027 wurden 20 Mrd. Euro für Deutschland zur Verfügung gestellt, von denen 30% in die Förderung und Verbesserung des Bildungs- und Ausbildungsangebot einfließen.

Vielfältige Unterstützung für Auszubildende

In diversen Branchen, zum Beispiel im Handwerk oder der Gastronomie, sind motivierte Fachkräfte sehr gefragt und werden in ihrem beruflichen Werdegang vielfältig unterstützt. Auszubildenden stehen zum Beispiel Hilfsnetzwerke und vielfältige Zusatzleistungen zur Verfügung. So besteht in NRW das Förderprogramm „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ und unterstützt vor allem junge Geflüchtete in der Lehre und Arbeit durch Coaching, Qualifizierungen, Sprachförderung und den damit verbundenen Erwerb von Abschlüssen, vorbereitende und begleitende Kurse, Integration, Innovation und Management. Mit der Initiative „Studienausstieg NRW – Next Career“ wird zweifelnden Studierenden geholfen ihr Weg im Studium, in der Ausbildung und im allgemeinen Berufsleben zu finden, indem sich das Angebot auf die Stärken und Interessen der jungen Menschen konzentriert. Außerdem bietet die Stadt Aachen zusammen mit der Industrie- & Handelskammer und der Handwerkskammer Aachen das SWITCH-Programm an. Studienabbrecher oder Quereinsteiger können so in einer verkürzten Berufsausbildung einen Ausbildungsberuf aus der gleichen Branche erlernen.

Fantastische Möglichkeiten für die individuelle Karriere

Das EU-Förderprogramm „Erasmus+“ steht ein Budget von €26 Mrd. zur Verfügung und ermöglicht Mobilität, Sprachenerwerb, kulturellen Austausch und soziale Inklusion während der Aus- und Weiterbildung, des Studiums, eines Praktikums, dem Sport und der Jugendarbeit. Das neue Erasmus+ Teilprogramm „Excellence“ fördert darüber hinaus die Ausbildung von Exzellenz-Zentren im Bereich der beruflichen Ausbildung durch den „best-practice“-Austausch und der Weiterentwicklung der beruflichen Angebote, um so der Problematik des Fachkräftemangels entgegenzuwirken.

Die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten, Förderungen und Hilfen für Auszubildende bieten in meinen Augen fantastische Möglichkeiten für die individuelle Karriere. Neben diesen Chancen bringt eine Ausbildung weitere gesamtgesellschaftliche und wirtschaftliche Vorteile, da sich nur mit der Hilfe von entsprechenden Fachkräften politische Zielsetzungen wie die der europäischen Wirtschafts- und Zukunftsfähigkeit realisieren lassen. Ich blicke zuversichtlich auf die Zukunft unserer Arbeitswelt, unserer Gesellschaft und auf ein starkes wirtschaftliches Europa.

Über die Autorin
Sabine Verheyen MdEP

Fraktion der Europäischen Volkspartei und Ausschussvorsitzende im EU-Parlament vom Ausschuss Kultur und Bildung (CDU)

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