In einer Zeit, in der wirtschaftliche Rahmenbedingungen sich rasch verändern und Unternehmen Flexibilität, gute Infrastruktur und planungssichere Perspektiven benötigen, rückt die Frage nach dem richtigen Standort stärker denn je in den Fokus unternehmerischer Entscheidungen.
Die Stadt Kaarst, zentral gelegen in der wirtschaftsstarken Metropolregion Rheinland, bietet Unternehmen genau diese Voraussetzungen. Unsere hervorragende verkehrliche Anbindung – direkt an der A52 und A57, 15 Minuten vom Flughafen Düsseldorf und 40 Minuten vom Flughafen Köln/Bonn entfernt – sowie die hohe Lebensqualität unserer Stadt machen Kaarst zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort.
Doch wir ruhen uns nicht auf diesen Vorteilen aus: In den vergangenen Monaten haben wir zwei Gewerbegebiete konsequent ausgebaut. Diese Flächen stehen zur Vermarktung bereit – moderne Infrastruktur, nachhaltige Erschließung und flexible Nutzungsmöglichkeiten inklusive. Damit schaffen wir konkrete Angebote für Unternehmen, die wachsen, sich vernetzen und langfristig erfolgreich wirtschaften wollen.
Eine aktive Ansiedlungspolitik und gezielte Investitionen in Gewerbeflächen zahlen sich aus
Die wirtschaftliche Entwicklung in Kaarst zeigt: Eine aktive Ansiedlungspolitik und gezielte Investitionen in Gewerbeflächen zahlen sich aus – nicht nur in Form neuer Arbeitsplätze, sondern auch durch die Stärkung unserer kommunalen Einnahmen. Doch das ist nur ein Teil einer ehrlichen Beschreibung des Ist-Zustandes vor Ort.
Denn auch die Stadt Kaarst leidet unter den Fehlern der Vergangenheit und Gegenwart. Über Jahrzehnte hat man von der Infrastruktur gelebt, ohne zu investieren. Dieser Investitionsstau ist größtenteils hausgemacht. Er wiegt aber deshalb so schwer, weil die Kommunen seit Jahren ihre Ausgaben kaum noch kontrollieren können. Mit immer neuen Verpflichtungen lastet man den Kommunen zusätzliche Kosten auf, die nicht ausreichend gegenfinanziert sind. Zum Beispiel der Rechtsanspruch auf schulische Ganztagsbetreuung ab August 2026: Dieses wichtige Projekt zur Vereinbarkeit von Familien und Beruf geht komplett zulasten der kommunalen Haushalte. Wir investieren derzeit 15 Millionen Euro in den Ausbau von OGS-Kapazitäten allein an einem Schulstandort.
Beispiel Flüchtlinge: Bis zum Jahresende werde wir voraussichtlich erneut auf Turnhallen zugreifen müssen, um die immer weiter zugewiesenen Flüchtlinge unterzubringen. Wir können gar nicht so schnell bauen, wie wir hierfür Wohnraum bräuchten.
Vor diesem Hintergrund ist es enttäuschend, wenn der groß angekündigte Investitionsbooster der Bundesregierung bei uns vor Ort gar nicht erst ankommen wird. Der Kabinettsentwurf des Länder-und-Kommunal-Infrastrukturfinanzierungsgesetz hat die Weiterleitung der Mittel jedenfalls komplett in die Hände der Länder gelegt, statt bei einer festen Quote zugunsten der Kommunen zu bleiben. Mich würde es sehr wundern, wenn wir aus Düsseldorf jetzt noch einen Geldregen zu erwarten hätten.
Ebenso unverständlich ist aus meiner Sicht der mangelhafte Ordnungsgedanke bei der Digitalisierung der Behörden. Denn was bringen uns gute Ideen, wenn sie an bürokratischen Hürden oder fehlender technischer Einheitlichkeit scheitern?
Wir in Kaarst treiben die Digitalisierung unserer Verwaltung mit Nachdruck voran – von der digitalen Baugenehmigung bis zur bürgernahen Online-Dienstleistung. Dabei müssen wir als kreisangehörige Kommune in erster Linie auf die Lösungen unseres interkommunalen IT-Dienstleisters zurückgreifen. So arbeiten derzeit ganz viele Regionen parallel, nicht abgestimmt, ohne ordnende Hand. Wir erhalten einen Flickenteppich aus individuellen Ansätzen in ganz Deutschland – mit entsprechenden Effizienzverlusten und Kompatibilitätsproblemen.
Was wir brauchen, ist Einheitlichkeit und verbindliche Vorgaben, vom Bund an die Länder und Kommunen. Nur so können wir als Stadt unser Potenzial vollständig entfalten und dauerhaft einen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität und Innovationskraft in Deutschland leisten. Und nur so wird es uns gelingen, die Standortvorteile dauerhaft glaubhaft zu kommunizieren.