Inklusion am Arbeitsmarkt stärken

Menschen mit Behinderung haben keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt? Das stimmt nicht! In NRW waren im Jahr 2023 zwar rund 51.000 schwerbehinderte Menschen arbeitslos – gleichzeitig gab es 149.000 offene Stellen und 11.500 unbesetzte Ausbildungsplätze. Die Chancen sind also gut, die Potenziale der Menschen mit Behinderung zu erschließen. Hierfür braucht es:

  • Unterstützung für Integration statt Regulierung:  Eine komplexe Rechtslage, gut gemeinte, aber de facto hemmende Sonderregelungen und die Unübersichtlichkeit von Beratungs- und Unterstützungsleistungen erschweren oft die Integration in Ausbildung und Beschäftigung. Neue Regulierungen oder Ansprüche helfen nicht weiter. Was es braucht, ist die Eliminierung der konkreten Vermittlungshemmnisse.
  • Engagement der Wirtschaft stärken:  Die Wirtschaft engagiert sich sehr für die Integration und bringt sich in vielen Netzwerken, Projekten und Initiativen ein. Diese Netzwerke gilt es zu stärken und gute Beispiele gelungener Praxis sichtbar zu machen. 
  •  Übergänge frühzeitig fördern: Jungen Menschen sollte frühzeitig der Einblick in die Berufs- und Arbeitswelt ermöglicht werden. Dafür ist eine fundierte Berufs-orientierung mit Potentialanalyse und Beratung unerlässlich. 
  • Individuelle Kompetenzen stärker fokussieren:  Wichtig ist, nicht die Defizite, sondern die Stärken und Kompetenzen der Menschen in den Fokus zu stellen. Eine Behinderung bedeutet nicht automatisch ein geringeres Leistungsniveau. Daher sind eine systematische Kompetenzfeststellung und passgenaue Förderung notwendig.
  • Unterschiedliche betriebliche Voraussetzungen berücksichtigen: Auch die Betriebe und die Arbeitsplätze sind sehr unterschiedlich. Nicht jeder Arbeitsplatz ist gleichermaßen für die Beschäftigung geeignet. Daher braucht es einen individuellen Blick und ein passgenaues Unterstützungsangebot, das auf die Praxis abgestimmt ist.
  • Chancen der Digitalisierung nutzen: Viele Assistenzsysteme können individuell und auf die Anforderungen des Anwenders Hilfestellung direkt am Arbeitsplatz leisten. Sie bieten damit große Chancen, die Beschäftigung zu ermöglichen. Diese Möglichkeiten müssen stärker bekannt gemacht und unterstützt werden. 
  • Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) betriebsnah verankern: Die Beratungs- und Unterstützungsangebote müssen besser verzahnt sein. Hier ist die Unterstützungs- und Lotsenfunktion der EAA für Arbeitgeber wichtig. Die EAA müssen betriebsnah verankert sein, die EAA-Berater auch die Sprache der Unternehmen sprechen sowie mit betrieblichen Abläufen vertraut sein.

Fazit: Es gibt noch viel zu tun, um die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt weiter voranzutreiben. Wichtig ist, bei allen Aktivitäten immer die Chancen zu sehen und damit einen Beitrag zur Arbeits- und Fachkräftegewinnung zu leisten! Regulierungen und weitere Belastungen sind der falsche Weg!

Der Standpunkt zum Download