Eine leistungsfähige Infrastruktur ist das Rückgrat eines starken Wirtschaftsstandorts – das gilt insbesondere für Nordrhein-Westfalen als Logistikdrehscheibe im Herzen Europas. Doch vielerorts stehen Straßen, Brücken und Wasserwege vor dem Kollaps. Deshalb müssen die Modernisierung und der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur endlich mit Tempo, Pragmatismus und Entschlossenheit vorangetrieben werden.
- Modernisierung als wirtschaftspolitische Priorität: Die Anforderungen an unsere Infrastruktur wachsen stetig – besonders im Güter- und Warenverkehr. Politik und Verwaltung müssen den Erhalt und Ausbau deshalb jetzt zur strategischen Priorität machen. Lippenbekenntnisse reichen nicht mehr – gefragt sind klare Entscheidungen.
- Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen: Die größten Bremsklötze für Infrastrukturprojekte bleiben überlange und komplizierte Verfahren. Daher müssen die Verfahren entschlackt, Umwelt- und Planungsrecht vereinfacht und die Kapazitäten in den Genehmigungsbehörden pragmatisch eingesetzt werden.
- Brückenbau priorisieren: Belastbare Brücken sind ein unverzichtbarer Teil einer leistungsfähigen Infrastruktur. Daher braucht es ein konsequentes Monitoring, vorausschauende Instandhaltung und klare Priorisierung entlang der Schwerlastrouten. Ein modularer Standard im Brückenbau kann erheblich zu einer schnelleren Umsetzung beitragen.
- Güter- und Schwerlastverkehr effizienter machen: Reibungslose Transportketten sind für Unternehmen entscheidend. Notwendig sind eine bessere Vernetzung der Verkehrsträger, stärkere Anbindung an die ZARA-Häfen (Zeebrügge, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen) und praxistaugliche Regeln für Großraum- und Schwerlasttransporte.
- Schienenverkehr stärken: Der Schienengüterverkehr ist insbesondere für die Grundstoffindustrie systemrelevant. Doch nur ein leistungsfähiges Schienennetz mit modernem Baustellenmanagement kann diese Rolle dauerhaft erfüllen. Es braucht Investitionen und eine enge Abstimmung mit den Unternehmen vor Ort.
- Wasserstraßen strategisch entwickeln: NRW verfügt mit dem Rhein und zahlreichen Kanälen über herausragende Wasserwege – doch ihr Potenzial wird nicht ausgeschöpft. Daher braucht es gezielte Investitionen in Vertiefung, Schleuseninfrastruktur und Abladeoptimierung, um Binnenschifffahrt zu stärken und andere Verkehrsträger zu entlasten.
Fazit: Modernisierung und Ausbau sind notwendig, um die Verkehrsinfrastruktur in NRW fit für die Zukunft zu machen. Mit Gestaltungswillen, klaren Zuständigkeiten und einem schlanken Regelwerk kann sie entscheidend für wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit, nachhaltige Mobilität sein und damit zu einem echten Standortvorteil werden.
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