„Die hohe Zahl an Unternehmensinsolvenzen ist ein Beleg dafür, dass sich die strukturelle Wirtschafts- und Industriekrise in Deutschland auch immer stärker in Nordrhein-Westfalen bemerkbar macht. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Nordrhein-Westfalen hat mit 1.618 im zweiten Quartal dieses Jahres inzwischen den höchsten Wert seit dem zweiten Quartal 2016 (1.650) erreicht. Mir bereitet große Sorgen, dass sich die ernste Wirtschaftslage inzwischen auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht. Allein in der NRW-Automobilindustrie lag die Zahl der Beschäftigten im Juli (68.294) um mehr als ein Viertel unter dem Höchststand vom Oktober 2018 (93.069). Und mit Blick auf die gesamte NRW-Industrie stellen wir fest, dass sie seit Juni 2024 Monat für Monat rund 2.100 Arbeitsplätze verliert.
All dies unterstreicht den massiven und dringenden politischen Handlungsbedarf für den Wirtschafts- und Industriestandort Deutschland. Die Bundesregierung muss jetzt mit aller Kraft die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt. Die beste Arbeitsmarktpolitik ist eine Wirtschaftspolitik, die den Standort Deutschland wieder wettbewerbsfähig für Unternehmen und attraktiv für Investitionen macht. Die Politik muss jetzt den angekündigten Herbst der Strukturreformen konsequent und umfänglich umsetzen und sich bewusst machen: Echte Entlastungen bei Energiekosten, Steuern und Abgaben für die Betriebe sowie ein spürbarer Bürokratie-Abbau stärken auch den Arbeitsmarkt.“