Am Mittwoch, 2. Juli 2025, hat die Kommissionspräsidentin der Europäischen Union Ursula von der Leyen elf Vorstandsvorsitzende deutscher Unternehmen und den Präsidenten der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen e.V. in Brüssel zu einem Mittagessen im Berlaymont empfangen. Das Treffen wurde von Ministerpräsident Hendrik Wüst initiiert, der gemeinsam mit der stellvertretenden Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur sowie mit Europaminister Nathanael Liminski am Austausch teilnahm. Landesregierung und Wirtschaft haben sich auf einen gemeinsamen europapolitischen Impuls verständigt und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen überreicht. Schwerpunkt des Impulses und des Gesprächs war die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union.
Ministerpräsident Wüst: „Wer Europa wirtschaftlich denkt, der muss Deutschland und gerade Nordrhein-Westfalen mitdenken. Eine starke und wettbewerbsfähige Europäische Union ist zentral für das Industrie-land Nordrhein-Westfalen – und umgekehrt ist Nordrhein-Westfalen Wachstumsmotor für ganz Europa. Unsere Wirtschaftskraft liegt 20 Pro-zentpunkte über dem EU-Durchschnitt. Kaum ein anderes Land ist so mit den europäischen Märkten verflochten wie wir. Als exportstarker In-dustriestandort sind wir – in Nordrhein-Westfalen aber auch in ganz Deutschland – auf einen funktionierenden Binnenmarkt, offene Grenzen, faire Bedingungen und verlässliche Energieversorgung angewiesen. Eine wettbewerbsfähige EU sichert wirtschaftliche Stabilität, schafft gute Arbeitsplätze und eröffnet Zukunftschancen für Millionen Menschen in unserem Land. Deshalb ist dieser Austausch zwischen EU-Kommission, Wirtschaft und Landesregierung so wichtig – für Nordrhein-Westfalen und Europa. Es geht um ein neues Miteinander mit Brüssel. Dafür hat die Kommissionspräsidentin heute klare Signale gesetzt. In unserem gu-ten und konstruktiven Gespräch war ein gemeinsamer Geist spürbar, die europäische Wirtschaft wieder wettbewerbsfähiger machen zu wol-len. Zudem sind wir zu sehr konkreten Ergebnissen gekommen. Der Tag heute kann ein neues Kapitel aufschlagen in den Beziehungen der deutschen Wirtschaft zur Europäischen Union.“
Stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie Mona Neubaur: „Nur ein geeintes Europa ist ein starkes Europa – Europe United ist mehr als ein politisches Ideal, es ist die wirtschaftliche Notwendigkeit unserer Zeit. Für Nordrhein-Westfalen als führenden Industriestandort sind offene Märkte, gemeinsame Regeln und verlässliche Rahmenbedingungen entscheidend. Die Herausforderungen sind groß, aber die Chancen auch. Nordrhein-Westfalen ist Teil der Lösung - wir haben das Know-How, die Infrastruktur und den Willen. Gemeinsam mit der Wirtschaft setzen wir uns dafür ein, dass die Europäische Union nicht nur global wettbewerbsfähig bleibt, sondern auch zum Vorreiter einer klimaneutralen, innovativen und sozial gerechten Transformation wird. Der europapolitische Impuls aus Nordrhein-Westfalen zeigt: Wenn Wirtschaft, Politik und Gesellschaft an einem Strang ziehen, wird aus gemeinsamer Verantwortung konkrete Gestaltungskraft – für ein starkes Nordrhein-Westfalen in einem geeinten, nachhaltigen Europa.“
Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen e.V. Arndt Kirchhoff: „Die nordrhein-westfälische Wirtschaft mit ihren industriellen Wertschöpfungsketten und ihrem innovativen Mittelstand ist wesentlicher Impulsgeber für ein starkes Europa. Unser Wirtschafts- und Industriestandort steht aktuell aber massiv unter Druck. Der europäische Impuls ist daher ein wichtiges gemeinsames Signal der nordrhein-westfälischen Politik und Wirtschaft. Er benennt gegenüber den europäischen Institutionen die Handlungsfelder, mit denen wir wieder auf einen Wachstumskurs kommen. Es braucht ein Mindset, das die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts in den Mittelpunkt rückt, mehr auf Vertrauen statt auf Regulierung setzt und die Rahmenbedingungen für Investitionen und Innovationen verbessert. Erste richtige Schritte in diese Richtung etwa im Clean Industrial Deal dürfen kein Strohfeuer sein. Jetzt gilt es, dies in eine kraftvolle, politikfeldübergreifende Strategie zu überführen, die dauerhaft Wachstum, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit sichert.“
Am Austausch nahmen folgende Vorstandsvorsitzende teil: Leonhard Birnbaum (E.ON), Carsten Knobel (Henkel), Christian Kullmann (Evonik), Michael Lewis (Uniper), Miguel Lopez (Thyssenkrupp), Tobias Meyer (DHL Group), Armin Papperger (Rheinmetall), Juan Santamaría Cases (Hochtief), Lionel Souque (REWE), Carsten Spohr (Lufthansa), Markus Steilemann (Covestro).
Im „Europapolitischen Impuls aus Nordrhein-Westfalen“ begrüßen dessen Initiatorinnen und Initiatoren des Impulses, dass die Europäische Kommission mit dem „Clean Industrial Deal“ und dem „Kompass für eine wettbewerbsfähige EU“ die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU ins Zentrum rückt. Um diesen Kurs nachhaltig zu unterstützen, wurden gezielt Maßnahmen von besonderer Bedeutung identifiziert, die einen entscheidenden Beitrag zur weiteren Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas leisten können.
Den europapolitischen Impuls finden Sie hier:
Europapolitischer Impuls aus Nordrhein-Westfalen
Foto: Land NRW / Marius Becker