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aus NRW

Statement: Zur aktuellen Debatte um eine mögliche Erweiterung des Lockdowns

Der Präsident von unternehmer nrw, Arndt G. Kirchhoff, äußert sich in einem kurzen Statement zur aktuellen Debatte um eine mögliche Erweiterung des Lockdwons.

„Die Infiziertenzahlen entwickeln sich derzeit endlich eindeutig in die richtige Richtung. Natürlich müssen wir dennoch weiter wachsam sein und Ansteckungen wo immer möglich vermeiden. Wir warnen aber dringend davor, jetzt durch weitere erhebliche Einschränkungen für die Unternehmen oder gar zusätzliche Schließungen die wirtschaftlichen und sozialen Schäden weiter zu erhöhen.

Wir alle wissen, dass seit mehreren Wochen Hotels, Restaurants, große Teile des Einzelhandels, Frisöre, Fitness-Studios, Schulen und Kindergärten geschlossen sind. Wir sehen auch, dass wir in den Betrieben, in denen produziert wird, oder in den Büros ebenso wenig ein nennenswertes Infektionsgeschehen haben wie in den Geschäften des Einzelhandels, die zur Deckung des täglichen Bedarfs der Bevölkerung geöffnet sind.

Wir als Wirtschaft werden selbstverständlich weiterhin in den Betrieben penibel dafür Sorge tragen, dass Hygieneregeln eingehalten und Infektionen vermieden werden. Deshalb stellt sich angesichts der nach wie vor hohen Infektionszahlen mehr denn je die Frage, ob der gegenwärtige Weg der massiven Einschränkungen mit Blick auf die erheblichen wirtschaftlichen, aber auch sozialen und bildungspolitischen Schäden auf Dauer wirklich zielführend ist. Unser Land muss dringend aufpassen, dass es seine Wirtschaft nicht komplett abwürgt.

Angesichts der aktuellen Diskussion um mögliche noch weitergehende Maßnahmen ist es umso unverständlicher, dass die Politik nach wie vor so gut wie gar nicht die digitalen Möglichkeiten zur Bekämpfung der Pandemie nutzt. Das gilt nicht zuletzt für den Einsatz von QR-Tracking Apps, die eine digitale Nachverfolgung von Infektionen ermöglichen. Vor allem müssen die Gesundheitsämter schleunigst besser digitalisiert und vernetzt werden. Andere Länder in der Welt machen uns das längst vor. Da muss jetzt auch in Deutschland richtig Tempo gemacht werden. In dieser außergewöhnlichen Lage den Datenschutz so einseitig vor den Gesundheitsschutz zu stellen halte ich für einen schweren Fehler.

Verfehlt wäre auch eine starre gesetzliche Verpflichtung zum Homeoffice. Mobiles Arbeiten gehört in den Unternehmen zur betrieblichen Realität und wird umfassend genutzt. Seit Beginn der Pandemie haben viele Betriebe ihre Anstrengungen schon aus Eigeninteresse noch einmal massiv erhöht, um ihren Mitarbeitern das Arbeiten etwa im Homeoffice zu ermöglichen. Insofern wird da politisch etwas gefordert, was betrieblich längst funktioniert. Selbstverständlich schließen wir uns dem Appell des Bundespräsidenten, der BDA und des DGB an, mobiles Arbeiten gerade in dieser Situation bestmöglich zu nutzen.“